Cover of Sascha Bohn: Die Idee vom deutschen Standestaat: Standische, Berufsstandische und Korporative Konzepte zwischen 1918 und 1933

Sascha Bohn Die Idee vom deutschen Standestaat: Standische, Berufsstandische und Korporative Konzepte zwischen 1918 und 1933

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Diplomica Verlag

2011

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978-3-8428-1700-5

3-8428-1700-2

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Die Weimarer Republik trat als erste deutsche Demokratie an, die alten Stande und Klasse abzuschaffen und die politische Freiheit und Gleichheit aller Burger zu gewahrleisten. Standesvorrechte wurden abgeschafft, alle Deutschen unabhangig von den Standen und Klassen des Kaiserreiches stimmten in freier und gleicher Wahl uber die Zusammensetzung des Parlamentes ab. Wahrend rechte und linke Parteien sich mehr oder weniger mit der Demokratie arrangierten oder ihren Aufbau mitgestalteten, bluhte nicht nur in rechten intellektuellen Kreisen eine Fulle verschiedener Konzepte auf, die sich mit der Errichtung standestaatlicher Strukturen auf deutschen Boden beschaftigten: Der Staat ist kein Vertrag zwischen Einzelindividuen, Ausdruck einer Aristokratie oder Resultat des Willens eines Konigs, sondern eine Summe von Gliedern, evtl. selbst nur ein staatstragender Teil des Gesellschaftsganzen. Der Einzelne ist kein Teil des Staates, sondern Teil eines Standes. Diese Stande sind Glieder des Staates und haben mehr oder weniger an der staatlichen Hoheit teil. Viele dieser Ideen brachen mit allen Idealen der modernen Demokratie: Georg Weipperts "Prinzip der Hierarchie" oder Othmar Spanns "wahrer Staat" sind hierarchische Stndestaaten ungleicher Menschen. Bei anderen Konzepten hingegen (zum Beispiel der so genannte "Werksgemeinschaftsgedanke" oder bei den berufsstndischen Gesetzgebungsausschssen von Heinrich Herrfahrdt) trgt die stndische Selbstverwaltung fast schon wieder moderne, auf Partizipation orientierte Zge. Es existiert ein breites Spektrum weiterer Stndestaatskonzepte, die in der Forschung weitestgehend vernachlssigt wurden. Diese Studie soll eine mglichst vollstndige Darstellung aller Konzepte bieten und die Frage stellen, was wirklich neu an diesen Ideen ist und wo simple ideengeschichtliche Rckgriffe neu verpackt wurden. Es ist ebenso Anspruch dieser Studie, eine umfassende Literaturliste zum Forschungsthema vorzustellen. Dabei sollen nicht nur die im Sinne der Forschungsfrage untersuchten Werke aufgefhrt werden, sondern auch all jene Werke, die nur Teile einer neuen stndestaatlichen Ordnung behandeln oder ein unvollstndiges Stndestaatskonzept formulieren.

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