Die westliche Kultur und ihr Anderes
Zur Dekonstruktion von Orientalismus und antimuslimischem Rassismus
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Annotation
Die Entstehung der Islamophobie wird gemeinhin als Folge des jungsten radikalen Islamismus gesehen. Demgegenuber belegen kultur- und sozialwissenschaftliche Analysen, dass antimuslimischer Rassismus bereits lange vorher verbreitet war und in politischen, kulturellen und alltaglichen Diskursen der westlichen Kultur verwurzelt ist.Im Unterschied zu interreligiosen Dialogen, die sich bemuhen, das Fremde zu verstehen und damit der Islamophobie begegnen wollen, kehrt dieses Buch die Perspektive um. Der Blick auf die Anderen dient als Ausgangspunkt der Betrachtung - nicht, um das Fremde zu verstehen, sondern um das Eigene reflektieren zu konnen.Mit Bezug auf postkoloniale und poststrukturalistische Theorien wird die Prasentation des Islam als hegemonialer Diskurs analysiert. Demnach ist die Dichotomie zwischen Islam und Westen eine Konstruktion, die beide essenzialisiert. Sie hat sich historisch entwickelt und transformiert, ihr kommen in politischen Konstellationen unterschiedliche Bedeutungen zu, ihre Facetten sind Teil des kulturellen Wissensbestandes des Westens uber den Orient bzw. den Islam. In ihrem Alltag vermitteln sich den Subjekten die Bedingungen und Bedeutungen des Islamdiskurses als kulturelle Reprasentationen, die ihnen Sichtweisen und Interpretationen anbieten, nahelegen oder erschweren. In diesem Moglichkeitsraum setzen sich die Subjekte aktiv mit der kulturellen Hegemonie auseinander und positionieren sich darin.
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