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Die Wiedergeburt des Politischen

Zivilgesellschaft und Legitimitatskonflikt in den Revolutionen von 1989

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VS Verlag fur Sozialwissenschaften

2013

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978-3-663-09781-5

3-663-09781-1

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Die Revolutionen des Jahres 1989 scheinen bereits sehr lange zuruckzulie- gen, langer jedenfalls, als es die seither verflossenen Jahre allein begrunden konnten. Das mag zum Teil daran liegen, da die Welt in der Zwischenzeit durch andere, weit unfriedlichere Ereignisse in Atem gehalten wurde. Ich vermute allerdings noch einen anderen Grund hinter dem schnellen Verblas- sen der Eindrucke des "anni mirabilis" 1989: Bald nachdem die euphorische Stimmung in Warschau, Leipzig oder Prag verflogen war, galt das plotzliche Ende des Kommunismus, obwohl von kaum jemandem vorhergesehen, als geradezu zwangslaufige Folge seiner okonomischen und technischen Ruck- standigkeit gegenuber dem Westen. Fast scheint es, als sollten die wahrend der Demonstrationen und der erfolgreichen Verhandlungen zwischen Regime und Opposition noch fur unfabar gehaltenen und schlicht als "Wahnsinn" charakterisierten Veranderungen im Nachhinein normalisiert und in einen stimmigen, durch bekannte Gesetzmaigkeiten beherrschten Geschichtsver- lauf eingeordnet werden. Demgegenuber will die vorliegende Arbeit die Auergewohnlichkeit der Ereignisse von 1989 in Erinnerung rufen. Statt das Staunen uber den implo- sionsartigen Zusammenbruch hochgerusteter und einschuchternd machtiger Herrschaftsapparate in eine weitere ex-post Prophetie aufzulosen, geht es mir darum, zu einem besseren Verstandnis der Bedingungen beizutragen, unter denen sich, ausgehend von Teiloffentlichkeiten der Dissidenz, gesellschaftli- chen Bewegungen und Massendemonstrationen, eine auf Zustimmung basie- rende politische Macht entfalten und schlielich die Konfrontation mit den kommunistischen Herrschaftsapparaten gewinnen konnte. Ein solches Vor- haben, so hoffe ich jedenfalls, ist nicht allein und in erster Linie von histori- schem Interesse.

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