Fehlerwelten
Vom Fehlermachen und Lernen aus Fehlern. Beitrage und Nachtrage zu einem interdisziplinaren Symposium aus Anla des 60. Geburtstags von Fritz Oser
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Fehler haben keinen guten Ruf Wer gefehlt hat, duckt sich besser. Verfehlte Ziele bedeuten Niederlagen - egal, wie unklug die Ziele gewesen sein mo- gen. Werden Fehler - oder gar Verfehlungen - offensichtlich, ist man gut beraten, nach einer akzeptablen Rechtfertigung Ausschau zu halten: etwa, man habe es nicht besser wissen konnen, es handele sich also um keinen eigentlichen Fehler, sondern hochstens um einen Irrtum, der Kritiker vergrei- fe sich also in der Kategorie. Woody Allen versucht es mit diesem Notbehelf, als er in Shadows and Fogs es mit Vertretern einer Burgerwehr zu tun be- kommt, die ihm vorwerfen, sich bei der Verfolgung eines die Stadt in Angst und Panik versetzenden Morders vollkommen inkompetent anzustellen. Allen (beziehungsweise der von ihm gespielte Nonkonformist) hat aber eigentlich nur versucht, sich aus der Treibjagd herauszuhalten. So ist es nur logisch, da seine Antwort, die selbstredend bei den Burgern auf wenig Gegenliebe stot, lautet: "Ich wei zu wenig, um inkompetent zu sein!" Wird die Rechtfertigung nicht akzeptiert, ist man nach einem Fehler gut beraten, sich Asche aufs Haupt zu streuen und mit einem "mea culpa, mea maxima culpa" zu versichern, es beim nachsten Mal besser zu machen. Feh- ler bedeuten Versagen: geistiges oder charakterliches, und zu haufiges Ver- sagen wird bestraft: durch schlechtes Zeugnis, in der Schule wie im Beruf oder in Beziehungen oder im offentlichen Leben. Da es dabei Leute gibt, die aufgrund von Macht oder Chuzpe mit all ihren Fehlern durchkommen, bes- sert den Ruf des Fehlers durchaus nicht.
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