Den Wald entwickeln
Ein Politik- und Konfliktfeld in Hunsruck und Eifel im 18. Jahrhundert
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Der Umgang mit dem Wald im 18. Jahrhundert wird oft vereinfacht dargestellt: Es herrscht das Bild von Landesherren vor, die mit klugen Forstgesetzen den Wald vor Ubernutzung schutzen wollten, aber einer uneinsichtigen Landbevolkerung gegenuberstanden, die mit ihrem Vieh und Brennholzbedarf die Baumbestande ruinierte. Ernst hinterfragt diese gangige Auffassung mit einer Fallstudie uber Holzproduktion, Landwirtschaft und Jagd in den Mittelgebirgen Hunsruck und Eifel und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die existentielle Herausforderung der damaligen Zeit, die Waldentwicklung gesellschafts- und naturvertraglich zu gestalten. Erstmalig erkennen wir dadurch das vielschichtige, multipolare Politik- und Konfliktfeld Waldentwicklung: Forstgesetze waren oft genug schlicht Ergebnis innerobrigkeitlicher Handel. Nachhaltigkeit und Holznot interessierten die Obrigkeit vornehmlich, um im Schatten dieser Begriffe die Waldbestande planmaig versilbern zu konnen. Doch vor Gericht opponierte die Landbevolkerung kenntnis- und auch erfolgreich gegen dieses Doppelspiel. Damit kann Ernst beispielhaft fur das Waldwesen die Wechselwirkungen zwischen Obrigkeit und Untertanen einerseits, Realitat und Rhetorik andererseits herausarbeiten.
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