Symbola et emblemata tam moralia quam sacra
Die handschriftlichen Embleme von 1587
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Joachim Camerarius d. J. (15341598), der Nrnberger Mediziner und Botaniker, stand mit vielen Vertretern seiner Fachgebiete in gelehrtem Briefverkehr und pflegte als Lutheraner auch mit katholischen und (krypto-)calvinistischen Gelehrten den Gedankenaustausch. In seinem vierbndig, 15951605 erschienenen Emblemwerk ging er von seinen reichen empirischen Erfahrungen in der Biologie aus. Es machte ihn zu einer europischen Autoritt in der Emblematik. Etwa zeitgleich begann er, eine konkurrierende Konzeption emblematischer Weltdeutung zu verwirklichen: In den hier erstmals edierten, 1587 abgeschlossenen Emblemen, die ebenfalls vorwiegend von Pflanzen und Tieren ausgehen, legt Camerarius eine moralisch-religise Weltdeutung vor, in die neben lteren Traditionen auch Vorgaben der Impresenkunst integriert werden und Reflexe zeitgenssischer konfessioneller Auseinandersetzungen sichtbar werden. Als Adressat des Widmungsfragments konnte der junge humanistisch geprgte Bamberger Bischof Ernst von Mengersdorf identifiziert werden. Im Kommentar wird jetzt der Versuch unternommen, Traditionen, Intentionen und erzielte Wirkungen in Literatur und bildender (speziell Medaillen-)Kunst nachzuweisen. Damit wird diese frheste groe Emblemhandschrift, die zugleich eines der ersten von einem deutschen Autor verfassten Emblemwerke ist, der Erforschung der vom Spthumanismus getragenen emblematischen Weltdeutungen zugnglich gemacht.
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