Andrea Lailach-Hennrich Ich und die anderen

Annotation

Dass ein Subjekt einen privilegierten epistemischen Zugang zu den eigenen mentalen Zustnden hat, scheint eine alltgliche Selbstverstndlichkeit zu sein. Wer immer Gedanken, Gefhle, Wahrnehmungen, Wnsche oder Empfindungen hat, wei auch, dass er selbst diese Zustnde hat. Als philosophische These galt das Wissen des Selbstbewusstseins aufgrund seiner besonderen Struktur und Funktion lange als geeignetes Fundament, um generelle Wissensansprche ber die Welt und die Subjekte, die in ihr leben, zu begrnden. Die Autorin setzt sich mit zeitgenssischen und historischen Selbstbewusstseinstheorien und mit verschiedenen intersubjektivittstheoretischen Anstzen auseinander. Sie verteidigt auf Grundlage dessen die These, dass eine intersubjektive Beziehung zwischen mindestens zwei Personen eine notwendige Voraussetzung dafr ist, dass ein Subjekt Selbstbewusstsein haben kann. Der systematische Zugang des Buches beinhaltet die Diskussion einer Vielzahl von Theorien und Theoremen, u.a. die Debatte zwischen Tugendhat, Henrich und Frank, Nagels These vom objektiven Selbst, Perrys Analyse von berzeugungen de se als reflexiven Einstellungen, Meads Theorie der Perspektivenbernahme, die Grammatik des Ausdrucks ich und die Herausforderung, die der semantische Externalismus fr das Wissen von den eigenen mentalen Zustnden darstellt.