Cover of Daniela Bohde: Kunstgeschichte als physiognomische Wissenschaft

Daniela Bohde Kunstgeschichte als physiognomische Wissenschaft

Kritik einer Denkfigur der 1920er bis 1940er Jahre

Price for Eshop: 2320 Kč (€ 92.8)

VAT 0% included

New

E-book delivered electronically online

E-Book information

De Gruyter

2012

PDF
How do I buy e-book?

279

978-3-05-006249-5

3-05-006249-5

Annotation

Physiognomik gilt als eine obsolete esoterische Disziplin, deren Bedeutung sich fur die Kunstgeschichte darauf beschrankt, Portrats und Ausdrucksstudien in ihrem historischen Kontext zu verstehen. Sie muss jedoch als ein grundlegendes methodisches Vorbild der kunsthistorischen Forschung verstanden werden. Nicht nur in der Entstehungsphase des Faches um 1800, vor allem im fruhen 20. Jahrhundert durchziehen physiognomische Denkfiguren nahezu alle relevanten methodischen Ansatze. Namhafte Kunsthistoriker wie Heinrich Wolfflin, Wilhelm Pinder, Hans Sedlmayr oder Wilhelm Fraenger bezogen sich auf die Methode der Physiognomik, um aus der aueren Form auf das verborgene Innere des Kunstwerks zu schlieen. So wurde der Charakter des Werks, des Kunstlers oder auch von Volk, Nation und Rasse bestimmt. Diese physiognomische' Fahigkeit der Kunstgeschichte, das Sichtbare zu deuten, machte sie zu einer Leitwissenschaft fur viele andere Disziplinen wie die Psychologie und die Rassenforschung, die haufig selbst auf der Physiognomik beruhten. Zugleich dienten diese dazu, der Kunstgeschichte ein anthropologisches Fundament zu verleihen. Physiognomik erweist sich so als eine Bildwissenschaft, die nicht nur fur die Entwicklung der kunsthistorischen Methodik von groter Bedeutung war, sondern auch bei den aktuellen Bemuhungen um eine Aufwertung des Bildes eine Rolle spielt.

Ask question

You can ask us about this book and we'll send an answer to your e-mail.