Staat und Religion in Hegels Rechtsphilosophie
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Fur Hegel findet der durch die Konfessionsspaltung zerrissene moderne Staat, indem er Religion und Politik trennt, sein Gravitationszentrum in sich selbst. Erst durch die Trennung von einer bestimmten Religion konne der Staat auch weltlichen und religiosen Geist versohnen, sofern sich die Religion dem sittlichen politischen Gemeinwesen einordnet, sich der Sittlichkeit des Staates unterordnet. Diese Sittlichkeit wird jedoch gleichermaen vom politischen wie religiosen Fanatismus bedroht. Das Verhaltnis des modernen Staates zur Religion ist bis heute spannungsreich geblieben. Wahrend christliche und islamische Fundamentalisten das Prinzip der Moderne umfassend revidieren und den Staat der Religion unterordnen wollen, gibt es auch unterhalb solcher Fundamentalismen Versuche, mit religios motivierten Vorstellungen Einfluss auf den Staat zu nehmen. Umgekehrt garantiert der moderne Staat die Freiheit der Religionsausubung, was es notwendig macht, politische Vorstellungen ungeachtet ihrer Motive rein rechtlich zu bewerten. Hegels Theorie, dass der Staat nur dadurch, dass er sich von einer bestimmten Religion trennt, Religionen und Staat miteinander versohnen konne, ist angesichts jungster Konflikte und Konfliktpotentiale von groter Aktualitat. Die vorliegende Band stellt sich zur Aufgabe, Hegels Theorie unter Einbeziehung aller einschlagigen Texte zu rekonstruieren sowie ihre Bedeutung in den damaligen und heutigen Kontexten zu erortern. Mit Beitragen von Samir Arnautovic, Andreas Arndt, Stefanie Ertz, Christian Iber, Walter Jaeschke, Otto Kallscheuer, Jindrich Karasek, Gunter Kruck, Friedrike Schick, Lu De Vos und Mirko Wischke.
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