Unsinn auf Stelzen
Schriften zur Franzosischen Revolution. Herausgegeben von Peter Niesen
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im deutschsprachigen Raum halt sich hartnackig das Gerucht, Jeremy Bentham sei ein "rein englisches Phanomen" (Marx). In seinen Schriften zwischen 1788 und 1795 zeigt sich der Begrunder des Utilitarismus dagegen als genuiner Denker der europaischen Aufklarung, der in die kontinentalen Debatten uber Menschenrechte und Volkssouveranitat, allgemeines Wahlrecht, die Legitimitat des Kolonialismus interveniert und sich auch zu Fragen der politischen Okonomie auert. Seit der Einberufung der Generalstande versucht Bentham, als Verfassungsberater auf die Entwicklungen in Frankreich Einfluss zu nehmen, teils in konstruktiver Absicht, teils als unversohnlicher Kritiker. Im Zentrum dieser Auswahl-Ausgabe von Schriften Benthams, die ausschlielich erstmals auf deutsch vorliegende Beitrage versammelt, steht seine unter dem Titel Unsinn auf Stelzen" verfasste scharfe Kritik der Menschen- und Burgerrechtserklarungen der Franzosischen Revolution. Daneben erortert Bentham Fragen politischer Gleichheit und der Verfassungsorganisation. In einer leidenschaftlichen Abrechnung spricht er sich gegen den franzosischen Kolonialismus aus. Eine Schrift zur Reform des Erbrechts zeigt Bentham als konstruktiven Kritiker des Naturrechts. Die Texte folgen der kritischen Ausgabe der Collected Works, die auf der Grundlage der erhaltenen Manuskripte bei Oxford University Press erscheint.
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