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Karl Baedeker Griechenland

Handbuch fur Reisende

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2019

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978-0-243-79002-9

0-243-79002-3

Annotation

Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Eine Reise nach Griechenland gehort nicht mehr zu jenen auerordentlichen Glucksfallen des Lebens, welche nur einzelnen Begunstigten zu teil werden. Immer groer wird die Zahl derjenigen, welche nach der Bereisung Italiens und Siziliens sich der altesten Heimat alles Schonen, dem klassischen Boden von Hellas, zuwenden. Ein noch so kurzer Aufenthalt daselbst wird durch reiche Belehrung belohnen und die Vorstellungen uber eine Kulturentwicklung, von der wir noch fortwahrend lernen, mehr als langjahriges Studium beleben. Freilich darf man nicht vergessen, da zwar die Saulenpracht hellenischer Architektur auch heute noch, trotz aller Zerstorungen durch Zeit und Menschenhand, unmittelbaren Zauber ausubt, da man aber zur Wurdigung der meisten auf griechischem Boden erhaltenen Werke der antiken Skulptur immerhin einiger Vorbereitung bedarf. Der trummerhafte Zustand vieler Werke, zum Teil auch die schmucklose, oft magazinartige Aufstellung wird manchen, der mit frischen Eindrucken von Rom und Neapel kommt, zunachst enttauschen. Um so tiefer aber ist, sobald das Auge gelernt hat uber diese Mangel hinwegzugleiten, der Einblick in das Wesen der griechischen Kunst, deren Schopfungen uns hier in ihrer ersten Frische und Unmittelbarkeit entgegentreten, nicht, wie fast durchweg in Italien, in den Nachbildungen und Umbildungen der romischen Zeit. Wesentlich ist ferner, neben dem kunstlerischen und geschichtlichen Interesse, einiges Verstandnis fur die sudliche Landschaft, mit ihren meist baumlosen, aber scharf und edel gezeichneten Berglinien, ihren tiefblauen Meeresbuchten und der klaren athergleichen Luft, welche die weitesten Fernen dem Auge nahe ruckt und den Schatten die Schwere nimmt. Ebensowenig wie in Italien darf man in Griechenland den bunten Reiz einer deutschen Sommerlandschaft erwarten; auch hier mu man die ernste Harmonie der Farben, welche Berge und Ebenen, Felsen, Gebaude und selbst die Vegetation beherrscht, erfassen und wurdig

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