Manfred Pohl Einer ist immer gleicher, Merger of Equals

Annotation

Wie geht es in einem großen Unternehmen, sagen wir einer Bank, eigentlich zu? Wenn man über so ein Thema einen literarischen Text verfassen will, eröffnet sich sofort das Insider-Dilemma. Schreibt nämlich ein solcher, wird er im Allgemeinen einen ebenso fachlich einwandfreien wie für Außenstehende faden Text abliefern; schreibt ein Literat von außen, wird es farbig – aber, wie einem jeder Insider sofort und voller Überzeugung bestätigen wird, natürlich völlig falsch. Diesem Dilemma entkommt Manfred Pohl mühelos – sitzt er doch seit über dreißig Jahren zwischen den Stühlen. Er arbeitet für die Deutsche Bank, ist also Insider, und gleichzeitig bringt er als ehemaliger Kulturchef des Institutes, Initiator mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Honorarprofessor an der Universität Frankfurt genügend Außensicht ein, um seine Erzählungen farbig zu gestalten. In 25 Miniaturen schildert Pohl die Grabenkämpfe im Großraumbüro ebenso wie die Karrierefallen im Kasino. Mit Witz und Ironie führt uns Pohl die Bewohner dieser besonderen »animal farm« vor, von der nicht zufällig der Titel entlehnt ist: Denn wie bei Orwell sind auch hier einige immer gleicher als alle anderen ...