Modalitat im Deutschen
Zur Theorie der relativen Modalitat
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1. 1 Anla und Ziel Einer, der abends nach Hause kommt, kann sagen Fur heute hatten wir's wieder mal geschafft. Er sagt es in der Form des Irrealis, meint aber etwas ganz und gar Reales. Oder man kann sich fragen, ob der Satz Wie sollte denn dein Mann einmal aussehen? dasselbe ausdruckt wie Wie sieht dein Traummann aus? Oder: Welche Modalisierung ist im Spiel, wenn jemand urteilt, da das Essen geniebar war. Und: Ist der Imperativ ein Modus, und wo liegt eigentlich der Witz in Palmstroms messerscharfem Fehlschlu, da nicht sein kann, was nicht sein darf? Das Kapitel Modalitat hat in der Geschichte der Sprachwissenschaft viele Seiten, und es steckt noch voller Ratsel. Das erfahrt besonders, wer sich mit ubergreifenden Regularitaten in komplexen sprachlichen Auerungen wie Texten befat und dabei gerade das Ineinandergreifen der involvierten Teilsysteme berucksichtigen will. Das etwa ist die Ausgangssituation fur die folgenden Betrachtun- gen. Sie sollen dazu beitragen aufzuklaren, nach welchen Prinzipien Texte strukturiert sind. Nach allgemeinem Konsens sind dies eben Prin- zipien unterschiedlicher Reichweite, uber unterschiedlichen sprachlichen Entitaten und von unterschiedlicher Relevanz fur das Gelingen der Kom- munikation. Die Gesamtvorstellung, in die die Ergebnisse der folgenden Uberlegungen eingefugt werden sollen, ist, da ein Text - semantisch gesehen - einen komplexen Sachverhalt darstellt, in seinen referentiellen Ausdrucken auf einen Verwendungszusammenhang bezogen ist und prag- matisch als Erledigung einer kommunikativen Aufgabe verstanden wird.
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